Senioren besuchen Oberlandesgericht in Celle

Geschichte und Bedeutung

Im September 2018 besuchte eine Gruppe der Seniorengemeinschaft Hambühren das Oberlandesgericht in Celle.

Alle kennen das Gebäude, es steht nahe der Bushaltestelle in Celle Ecke Schlossplatz / Kanzleistraße.

Über dem Eingang steht die Inschrift:

ERNESTUS AUGUSTUS REX MDCCCXL (Ernst August König 1840)

Welche Bedeutung hat dieses Oberlandesgericht? Wie lautet die Geschichte dieses Gerichtes?

Diese Fragen erläuterte uns in einer kleinen Gruppe der Seniorengemeinschaft einer der über 80 tätigen Richter im Sitzungssaal (Bild 2) mit den Bildern der Personen. Hannover erreichte 1705 die „kurfürstliche“ Würde. Somit waren die Reichsgerichte nicht mehr zuständig für diesen Herrschaftsbereich. Deshalb gründete der Kurfürst ein Oberappellationsgericht für seinen Bereich 1711 in Celle. Die Verflochtenheit Celles und Hannovers mit dem Königshaus in erblicher Weise fügte der Richter erläuternd ein. Ein Neubau erfolgte 1840, 1871 erhielt das Gericht den Namen „Oberlandesgericht“. Niedersachsen zählt nur drei Oberlandesgerichte, die Bundesrepublik Deutschland insgesamt 24. Nächste juristische Station wären das Bundesverfassungsgericht oder der Bundesgerichtshof. Den OLG’s unterliegen gesetzlich vorgeschriebene Prozesse z.B. Einsprüche und Widersprüche ab einem bestimmten Wert, Terror, schwere Vergehen und Straftaten, usw.

In einem Sitzungssaal erklärte uns der Richter die Anordnung der „Sitzordnung“: drei Berufsrichter, Protokollant/in, Gutachter, Kläger/in und Angeklagte mit ihren Anwälten, im hinteren Bereich die Zuhörer. Die Sitzungen sind bis auf wenige Ausnahmen öffentlich.

In seinen Ausführungen erzählte uns der Richter mögliche Einwände während der Verhandlungen, die immer wieder zu Verzögerungen führen, zu denen wir oft „Kopfschütteln“ können, die aber zum rechtsstaatlichen Verfahren gehören.

Zum Schluss erläuterte uns der Richter das Glasfenster im Treppenbereich (siehe Bild 3). Mit Dank gerade auch für den letzten Teil, der uns den Wert der Rechtstaatlichkeit nahebrachte, verabschiedeten wir uns beeindruckt vom Vortrag des Richters.

Ein anschließendes Kaffeetrinken im Kanzleicafe beendete den interessanten Nachmittag.